Island 2012

Verfasst am : Mi, 4. Apr 2012, 17:14 Titel: Vielen Dank!

Hallo Kollegen der zweirädrigen Zunft,

ich bin überwältigt und wollte Euch für all die guten Tipps und Informationen danken. Unglaublich. Das hätte ich nicht erwartet. Dies ist ein wirklich TOP Forum.

Jetzt werde ich erst einmal in eine Grobplanung gehen. Wahrscheinlich werden wir uns erst einmal vorsichtig vom Nordwesten aus an die Insel heranpirschen und sehen wie es beim Askja und dieser Region so ist. Dann von der Ringstraße aus Abstecher fahren und dann wird man schon sehen, ob man die Diagonale und weiter im Hochland fahren will. Offensichtlich beschränkt einen der Tankinhalt einer 990 Adventure hier ohnehin stark.

In den Alpen macht man sich da wenig Sorgen. Die längste Schotterstrecke ist gerade mal 60 km lang. Ich bin schon gespannt, was der LC8 auf den Straßen Islands so schluckt. EasyRider schrieb was von 10l/100km. Mein Händler meinte es wäre weniger als auf der Straße, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Wie ist Eure Erfahrung auf Schotter und Sand? Welche Reichweite schafft man dort mit dem 19l Tank der 990 Adventure? Auf Teer ist bei mir nach 300km Schluss. Muss ich hier wirklich mir höchstens 200 km rechnen?

Am meisten Gedanken mache ich mir noch um das Gepäck. Wir hatten geplant Hotels und Pensionen zu suchen. Somit könnte man mit leichterem Gepäck reisen. Problem dabei ist, dass wenn man im Hochland vom Wetter abgeschnitten wird man keine Zelt und Schlafsäcke dabei hat, dafür aber auf den F-Roads leichter unterwegs wäre. Die andere Betrachtung ist das Vorbuchen von Unterkünften. Wir buchen nie komplett vor. Vielleicht nur für die ersten Tage. Die Angebote dünnen sich aber bereits derzeit aus, so dass ich unsicher bin, ob man auf Island einfach so ohne Reservierung Unterkünfte findet.

Naja, 2 Wochen auf der Insel sind sicherlich auch sehr schnell vorbei. Früher in der Saison bzw. länger hat dieses Jahr nicht geklappt, wir wollten jedoch Island auch nicht aufschieben.

Ich bin schon sehr gespannt und werde berichten!
Herzliche Grüße
Thomas

Verfasst am : Mi, 4. Apr 2012, 17:53 Titel:

Hallo Thomas,
hier http://forum.lc8.info/viewtopic.php?t=21216&start=30 findest du ein paar Fotos von den Strecken mit 10L/100km Verbrauch. Nach 201km stand der Bock ohmy

Vergiss Vorbuchen, außer in Reykjavik. Viele Bauernhöfe bieten auch Fremdenzimmer und/oder Blockhütten an. Berechnet wird immer das Zimmer oder die Hütte pro Nacht, 100€ aufwärts blink

Die Zimmer Hütten sind sehr komfortabel und gut ausgeschildert, leicht zu finden bzw. auf den Tankstellen wissen die Leute auch immer eine Übernachtungsmöglichkeit. Also entlang der Ringstraße und der Küste hast du keine Probleme mit dem Übernachten, zumal du außerhalb der Saison unterwegs bist.

Tip: Dieser Bauernhof http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6%C3%B0rudalur bietet auch Zimmer an (wir haben gezeltet, genial) und hat eine Tankstelle! Von hier kannst du eine super Tagestour mit leichtem Gepäck und Sprit (276km) fahren, F910, F902, F903, F88. Er ist in einer Tagestour über den neuen Riesendamm vom Fährhafen über 50% Aspahlt und 50% einfache Pisten erreichbar, gute Einstimmung auf die Verhältnisse Cool

Viel Spass
Harry

Verfasst am : Mi, 4. Apr 2012, 20:23 Titel:

-KTMBert
Die Unterscheidung von Hosen und Stiefeln hatte ich mitbekommen. Deswegen der Versuch der Betonung durch Großschreibung von HOSEN Smile

.

-ETH
Im Nordwesten zu beginnen ist ein guter Ansatz, da ist der Fähranleger ja ganz in der Nähe Very Happy

.
Aber ernsthaft, Spritversorgung im Dunstkreis der Ringstraße ist kein Problem wenn Du nicht immer grundsätzlich bis zur Reserve fährst. Der Verbrauch lag bei mir etwa bei 6,5-8 l/100km.
Auf den „besseren“ Schotterstrecken war der Verbrauch tatsächlich niedriger. Um dem „Wellblech“-Gerappel zu entgehen waren bei uns die Geschwindigkeiten zwar höher als auf Asphalt, die Gashand aber wohl sanfter.
Bei den „schlechteren“ Strecken kann es aber auch in Richtung der erwähnten 10l/100km gehen. Ich bin mit einer Tankfüllung genau von Möðrudalur an der F901 (irgendjemand nannte es mal „die schönste Tankstelle Islands“) zur Askja und wieder zurück gekommen, Fahrzeit für die ca. 100km hin 4h und 100km zurück in 3h (weniger Photos). Mein Fahrstil ist dabei eher das Gegenteil von Profi-Crosser. Der mitgeführte Reservekanister wirkte ziemlich beruhigend.

http://forum.lc8.info/viewtopic.php?t=15203&start=532
(Die beiden letzten Bilder sind von der Strecke)

Zu den möglichen Unterkünften hatte ich schon was geschrieben, gehe lieber davon aus das gesamte Reisegepäck immer mitzuführen. Vieles was für uns auf der Karte wie eine Ortschaft wirkt entpuppt sich vor Ort als einzelnes Gehöft. Zwei Wochen sind kurz, mit mehr als 150km am Tag im Durchschnitt würde ich bei der Planung nicht rechnen (Wetter, Photostops, Sehenswürdigkeiten, Kaffeepausen, `ne weggespülte Brücke auf der N1 war letztes Jahr auch dabei….). Aber, wie auch schon gesagt, eigentlich würde ich überhaupt nicht vorplanen.

Viel Spaß bei den Vorbereitungen.

Jörg

(P.S. Da habe ich wohl zu lange getextet, EasyRider hat die gleiche Tanke angesprochen)

Verfasst am : Mi, 4. Apr 2012, 20:42 Titel:

10 ist realistisch und 2005 sind wir mit 4 Mopeds in die Askia -als wir den hohen Verbrauch bemerkten ging die durchquerung bis süden nur weil wir mit 2 Mopeds zurück sind und voll + 55 l in Kanistern getankt haben .als wir wieder zurück an der Askia waren reichte der Sprit um von da mit vollen tanks zu starten ...wieder an der Tanke waren alle mopeds fast leer .

2009 waren wir schlauer . ... es fehlte uns nur Wasser .

Verfasst am : Do, 5. Apr 2012, 19:57 Titel:

Gut, ich kann ich Sachen "Motorrad durch Island" nicht mitreden, aber aus der Radfahrer- und Autofahrerperspektive.

Ich war mal mit ner Reisegruppe dort (Wikinger Reisen) und wir sind ne Route nördlich des Vatnajökull gefahren (von der Askja runter nach Landmannalauga, kann mich nicht mehr so genau erinnern), da hatte ich als zweiter Fahrer für einen Mitsubishi L300 im 4WD und Anhänger angeheuert. Das ging ewig weit im zweiten Gang mit 4WD und Vollgas durch schwarzen Tiefsand! Möchte nicht wissen, was da an Sprit weg ging, war aber immerhin ein Diesel. Kann mir vorstellen das die KTM da auch schnell trocken ist!

Nach ner Stunde sah ich dann Spuren im Sand und kurz drauf trafen wir drei Fahrradfahrer. Hielt dann an, hab kurz nachgefragt ob alles ok ist und da haben die erzählt dass sie jetzt schon drei Tage lang schieben - und nur 12km gefahren sind in der Zeit! Völlig bescheuert da mit dem Rad durch zu wollen, vor allem gab es auch auf langen Abschnitten kein Trinkwasser!

Wurde das schon gesagt? Wasser kann auf Island auch ein Problem sein, denn die grösseren Flüsse die Gletscherwasserführen sind extrem sedimenthaltig! Ein Wasserfilter wird da schnell die Grätsche machen. Also auch immer schön auffüllen, wenn ihr die Gelegenheit habt!

Anmeldungsdatum: 31.05.2011

Wir, Kerstin XTZ660 und ich LC4 Adventure, waren 2008 und 2010 in Island.
Das Hochland haben wir über die F910 Südroute durchquert, sehr abwechslungsreich
und interessant, aber auch schwer und einsam (ca. 3 Fahrzeuge pro Woche).
Empfehlen kann ich auch die Verbindung vom Myvatn zum Askia über Dynjafjalladalur,
Es ist eine nicht gepflegte Piste und hat keine Nummer, mit teilweise Trail-Passagen
über Lavafelder.
Sehr schön ist auch eine Runde von Landmannalaugar aus über F225-XXX-F210-F233-F208,
ca. 160km mit 3 schweren Furten, wir haben dafür 10 Stunden gebraucht.

Bei einer Hochlandquerung von NO (Myvatn) nach SO (Landmannalaugar) sollte man
Sprit für 400km dabei haben, auch wenn die Strecke nur ca. 300km lang ist.
Bei 190km kommt eine schwere Furt, wenn die nicht passierbar ist, muss der Sprit
auch für die Rückfahrt reichen.
Pisten können auch mal wegen Überflutung gesperrt sein, das haben wir bei
der F88 erlebt, dann muss es auch für einen Umweg von min. 50km reichen.
Autos, die vorbeikommen, haben zu 95% Diesel im Tank, und Handy funktioniert nicht.
Da man im allgemeinen mit 30 ... 50 km/h dahintuckert war bei uns der Verbrauch
nur 10% über dem Durchschnitt.
Sandpassagen, die länger als 3km waren haben wir nicht erlebt, etwas mehr als
Grundwissen sollte man dafür mitbringen, sonst wird es zur Schinderei.
Wichtiger ist aber das Klarkommen mit Grobschotter, den trifft man ständig.

Bei Furten haben wir die empfindlichen Ausrüstungsgegenstände zu Fuß transportiert
und dabei die Spur erkundet. Mit der Zeit entwickelt man einen Blick dafür,
wo es am besten geht. Dazu Hosen aus und Wasserschuhe an (leichte mit Gummisohle),
das Wasser ist zwar kalt, aber nicht kritisch. Wathosen würde ich nicht mitnehmen,
die sind 'sau'schwer und empfindlich für das scharfe Gestein, die Fußrasten,
Bremshebel ... , wenn ein Loch drin ist, dann ist es nur noch Ballast.
Bei den Furten ist es wichtig immer am Gas bleiben, anhalten endet mit Umfallen.
Die Strömung ist nicht zu vernachlässigen, die drückt mächtig.
Wenn man von der Spur abkommt, nicht versuchen zurück zu kommen, sondern
Ufer im Blick und Gas! Einen 20cm Stein überspringt man leichter, als ihn zu
umfahren und sehen tut man im Wasser eh nichts.

Viel Spaß, es wird ein unvergessliches Erlebnis werden.
Rüdiger

Anmeldungsdatum: 24.05.2011

Hallo Gemeinde,
wir sind zurück aus Island. Ein wirklich einmaliges Erlebnis!
Ich wollte Euch allen nochmals für die wirklich guten und hilfreichen Tipps danken und werde in den nächsten Wochen auf meinem Blog http://friedbert.net/ etwas zurück geben. Bitte habt etwas Geduld, ich werde nicht so schnell zum Schreiben kommen.
Zusammenfassend und ergänzend nur soviel: Regen und Kälte sind kein Problem, davor kann man sich schützen; vor dem Wind nicht. Nehmt ein wirklich sturmsicheres Zelt mit! Unseres wäre fast davongeflogen. Unterschätzt das Wetter nicht. Natur und Wetter geben klar vor, was machbar ist. Wir hatten unglaublichen Wind und an einem Tag eine Sturmwarnung mit Windgeschwindigkeiten bis 45 m/s (160 km/h)! Da geht gar nichts mehr.
Bis bald in diesem Forum
Thomas

Verfasst am : Fr, 14. Sep 2012, 19:59 Titel:

Mir bleibt nur das neue island sonderheft von GEO heut am Kiosk

Verfasst am : Di, 18. Sep 2012, 22:00 Titel:

So richtig als Ersatzdroge taugt das Geo-Sonderheft aber leider nicht, schade.

-ETH
Scheint ja alles gut geklappt zu haben. Jetzt gibt es wohl 1-2 Süchtige mehr.

Und auf „Friedberts Zusammenfassung“ kann man dann bei der nächsten Frage nach Island-Reisevorbereitungen verweisen.

Verfasst am : Di, 18. Sep 2012, 22:04 Titel:

Leider geht es mit der Krone wieder bergauf und wir werden es wohl nie mehr erleben in island pizza zu essen. Nächstesmal wieder warme pölsa weil der Sprit die taschen schon blank macht...2009 war traumland Cool

Hatte vom GEO auch mehr erwartet...dann lieber Korsika

Verfasst am : Mi, 19. Sep 2012, 12:47 Titel:

Dieses Jahr war alles noch recht günstig.
Pizza in Egelsdadir noch unter 10€
Auch sonst konnte ich zwischen 2009 und 2012 keinen wirklichen Preisunterschied erkennen.
Außer dass die Fähre richtig heftig zugelegt hat (von 616,- € in 2009 auf 960,- € in 2012)
Aber wer weiß schon weas noch alles kommt.

Verfasst am : Mi, 19. Sep 2012, 18:25 Titel:

Verfasst am : Mi, 19. Sep 2012, 22:17 Titel:

Ob ich da nochmal hinkomme. ?....

Verfasst am : Do, 20. Sep 2012, 16:58 Titel:

Na sicher,…… think positive!!!

Für meinen Teil bin ich sicher nicht das letzte Mal auf der Insel gewesen zu sein.
(Auch wenn mein Mitstreiter meint wir sollten uns mal gen Osten orientieren. Dreimal Island wäre doch erstmal genug.)