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BenzinschnüfflerOffline
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 0:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich komme gerade von einer netten Fete bei der es nur Oldies gab: R.Stones, Troggs, Kinks, J.Joplin, B.B.King, Temptations, Bee Gees, Procol Harum, Animals, usw, usf. Dabei kam ich ins schwärmen und alte Erinnerungen wurden wach Wink .
Es hat nur einige Minuten gedauert und meine nächste größere Tour stand fest: das Ziel soll das Donaudelta sein wub .
Details später, jetzt erstmal drüber schlafen wub .

PS: natürlich poste ich das nur deswegen hier rein, um andere Verrückte mitzureißen

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der Benzinschnüffler

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panama53Offline
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Schöner Gedanke, gute Idee. So ganz klar ist mir allerdings nicht, was das mit Troggs und so zu tun hat. Wird das ein "wild thing"?

Gut plan!
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BenzinschnüfflerOffline
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

So, jetzt habe ich darüber geschlafen, mit meiner "Brücke" gesprochen und die Tour ist so gut wie sicher.
Es sollten 2 Wochen werden da das Ziel von München Luftlinie 1356 km entfernt ist. Die Tour soll als Sightseeingtour gedacht sein, keine Hetze, keine Hardendurostrecken. Natürlich wird einiges an Kies/Schotterwege drin sein. Ich fahre mit Sozia und werde Zelt mitnehmen. Ich stelle mir eine flotte Durchfahrt durch Österreich und Ungarn vor und danach soll es gemütlicher durch den Norden Rumäniens gehen. Meistens kleine Dorfverbindungsstraßen. Der Lustige Friedhof von Sapinta, die weltberühmten Moldauer Klöster und andere Highlights stehen auf der Liste. Übernachtet wird wie es kommt: entweder wild zelten, bei Bauern (im Heuschober am besten), in Klöstern. In Tulcea endet die Straße und die Maschine wird für einige Tage abgestellt. Per Schiffsanhalter (läuft ähnlich wie Daumen hoch am Straßenrand Laughing ) geht es dann für einige Tage ins Donaudelta. Es scheint daß es jetzt schon einige Pensionen gibt. ALs ich vor 32J zum letzten Mal dort war gab es ausser Wodka nix. Geschlafen haben wir bei Fischern oder einfach im Schlafsack im Sand. Das Donaudelta ist bekannt als das europäische Fisch+Vogelparadies. Es leben dort unzählige Vögel die es sonst in Europa nicht mehr gibt. Man kann kl. Fischerboote mieten und selbst das Delta erkunden oder sich fahren lassen. Die Preise sind mehr als günstig: eine Übernachtung 5$. Zu Essen gibt es natürlich in 1. Linie Fisch. Die dortige Bevölkerung spricht i.d.R. russisch. Von dort stammen die Olympiasieger 1972 im Kayakfahren Pazaichin und Kovaliov. Das waren Burschen die den ganzen Tag in diesen schweren Fischerboote mit Paddelgriffdurchmesser 10cm die Touris zu den Pelikanen geschippert haben. Wer mal so ein Paddel in der Hand hatte weis was ich meine Wink .
Die Rückreise soll dann nach Lust und Laune, nach Wetter und Restzeit gestaltet werden.

Wer hat Lust und Zeit mitzumachen? Am liebsten wären mir andere Pärchen auf LC8 damit es beim Tempo klappt. Allerdings sind solche die jeden Abend eine warme Dusche erwarten fehl am Platz. Ein klater Gebirgsbach löst auch viele Probleme. Komfort steht nicht an 1. Stelle. Es wird auch nichts vorgebucht (für uns eh ein Fremdwort). Wir lassen es auf uns zukommen, die Erfahrungen aller bisherigen Touren haben gezeigt das diese diese Methode die beste ist um Land und Leute kennenzulernen. Es wird bestimmt eine unvergessliche Tour wub .

Ich/wir würde/n mich/uns sehr freuen wenn sich noch einige finden die mitfahren könnten weil geteilte Freude ist doppelte Freude Wink .
Die Kosten der Tour werden sehr gering sein dank der dortigen Preise. Ich sehe das natürlich nur als "Dienst an die LC8-Gemeinde", nicht als profesioneller Tourguide (der ich nicht bin).

Hier könnt ihr reinschmökern:
http://www.nri.org/MakingEndsMeet/romania.htm
http://www.caraorman.ro/Indexeng.htm

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der Benzinschnüffler

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BenzinschnüfflerOffline
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

@Panama53

Wild thing - Recht hast Du!
Es war nur die "Alte" Zeit in die mich die Musik versetzt hat und dabei kamen die schönen Touren in meiner Erinnerung wieder zumVorschein. Z.B. das Donaudelta.

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der Benzinschnüffler

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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, als Termin sollte die 35. und 36. KW sein. Kann auch 34. mit 35. sein. Ist alles noch offen.
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SimonOffline
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wann soll das über die Bühne gehen ?

Ich weiss zwar nicht ob das was für mich ist (bin ein echtes Zivilisationsweichei, fühle mich unwohl ausserhalb der Reichweite von TCS, ÖAMTC und ADAC :-))

Greez Simon

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Man darf ruhig dumm sein, man muss sich nur zu helfen wissen...

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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

@Simon

Termin steht weiter oben.
TCS, ADAC, ÖAMTC etc. nimmt man mit: das gesamte Wekzeug, Kaltmetall usw. Bisher hat das immer gereicht. Der Rest ergibt sich. Nur keine Angst Wink .

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Zuletzt bearbeitet von Benzinschnüffler am So, 25. Apr 2004, 11:42, insgesamt einmal bearbeitet
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Shit, ich kann keine jpg´s mehr laden Sad . Warum den wacko ? Angezeigt wird das die Datei entweder zu groß sei (nicht wahr) oder ein falsches Format (auch nicht wahr).
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WalterOffline
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Klingt sehr gut, würde mich interessieren, kann aber KW 34,35,36 ganz und gar nicht Sad
Später is wohl nicht mehr, oder? (Könnte aber im Fall des Falles trotzdem nur sehr kurzfristig zu- absagen) wacko

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Walter
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Meine "Brücke" kann nur während der bay. Ferien mitfahren. Das sind die 32. mit 37. KW. Anfang August wird es noch sehr heiss sein, in der 37. KW wird sie noch einiges für die Schule machen müssen. Daher bleiben ca. 33. bis 36. KW übrig.
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Schlammspringer
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Wie steht das in Rumänischen Urlaubsprospekten:
Kommen sie zu uns auf Besuch, ihr Motorrad ist schon da !

Oder:
Mit dem Motorrad runter und dem Zug wieder heim!

Hätte da irgendwie meine Bedenken, wenn ich mit dem 13.000€ Ding nach Rumänien fahre. Ohne sie über Nacht an mein Bein anzuketten würde ich kein Auge zu bringen. sleep
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BenzinschnüfflerOffline
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Absolut falsche Einstellung. Ich war in den letzten 13 J mindestens 30x dort und i.d.R. waren zwischen 2-5 andere mit dabei. Das einzige was uns geklaut wurde war 1 Spiegel. Ein junger, ziemlich angetrunken hatte ihn mitgenommen. Nach 1/2 Std. hatten wir ihn wieder. Viele hunderte Mopedfahrer haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Siehe hier.
Natürlich muß man Großstädte meiden. Das ist jedem klar. Von Mopedklau in Italien, Frankreich etc. schon was gehört? Wie schläfst Du dort? Hast Du immer eine Kette dabei? Laughing

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Zuletzt bearbeitet von Benzinschnüffler am So, 25. Apr 2004, 15:00, insgesamt einmal bearbeitet
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

hier noch ein Bericht eines ERM-Teilnehmers:



Ronald Weisz, Team „Waldesruh“

EnduRoMania aus meiner Sicht (II)

Eine Nachlese zur EndurRoMania September 99 in Minis

Das EnduRoMania-Jahr 1999 ist mit der vierten Veranstaltung in Minis soeben zu Ende gegangen, und es war für unser Team ein gutes Jahr. Nach unserem zweiten Platz im Juni konnten wir im September nicht nur gewinnen, sondern mit über 63.000 Punkten auch einen neuen Rekord aufstellen (den unsere österreichischen Konkurrenten wahrscheinlich gleich nächstes Jahr in kleine Stücke sägen werden). Insofern ist leicht schreiben. Man ist gut drauf, alles ist rosarot, man kann mühelos Streicheleinheiten verteilen. Aber ...

Nein, vorerst kein Aber! Die, denen wir zu danken haben, sollen auch vor den Vorhang treten!

Allen voran natürlich Sergio, der spiritus rector, der gute Geist der EnduRoMania, und Simina, die hinter Sergio die Fäden zieht und aufpaßt, daß er in seinem jugendlichen Übermut nicht zuviel Blödsinn macht. Gabi Lepa und seine Freundin, Geza und Monica, das Technik-Team und die Mädels vom Organisations-Team und weitere, die aufzuzählen mein schwaches altes Hirn mir nicht erlaubt. Ihnen allen schulden wir Dank für ihren Einsatz, der es uns ermöglicht, unbeschwert wie die Geisteskranken durch eine herrliche Gegend zu rasen und allerorts mit offenen Armen empfangen zu werden.

Ich möchte es nochmals betonen: Wir schulden ...!

Nicht etwa aufgrund ökologischer Bedenken, weil wir mit Motorrädern durch den Wald fahren und „alles kaputt machen“. Wir machen exakt gar nix kaputt! Das sollten sich unsere Ökodioten hinter die Ohren schreiben! Mensch und Tier atmen Kohlendioxid aus, und wenn sie furzten, setzen sie unverbrannte Kohlenwasserstoffe frei. Das Wild wird vom Motorradfahrer vielleicht verscheucht, vom Jäger aber mit Sicherheit ermordet. Die Großindustrie killt Wälder nach Belieben und sorgt dafür, daß „wissenschaftlich ermittelte Grenzwerte“ hübsch immer dort bleiben, wo’s den Großen nicht wehtut. Kommentar überflüssig ...

Wir schulden auch nicht, weil es den Rumänen so schlecht geht. Nicht in dem Sinn, daß jeder von uns Wessies am Elend hier in Rumänien schuld wäre, auch wenn es heute Mode ist, in einer Art Drittwelt-Neurose den einzelnen für alles Leid in den wirtschaftlich schwächeren Staaten dieser Erde verantwortlich zu machen. Nein, diese Schuld trägt einzig und allein das Weltkapital, das immer und überall profitiert, für das es weder politische noch Grenzen des Glaubens gibt, das sich einig ist in dem Bestreben, uns alle zu unterdrücken, zu verblöden und auszubeuten.

Was wir schulden, ist vielmehr Freundlichkeit, weil uns hier Freundlichkeit zuteil wird. Sätze wie „Du hast ja wohl in den letzten Tagen genug an uns verdient“ (in der Nacht nach der Siegerehrung um 3.00 Uhr an Geza gerichtet, der höflich und zum xten Mal auf die Sperrstunde hinwies; ohne Namensnennung; der Betreffende wird es wissen und soll sich schämen) sind hier sicherlich höchst verfehlt.

Was wir schulden, ist Rücksichtnahme. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Leute hier uns in „zweierlei Gestalt“ erleben. Die einen sind auf die eine oder andere Art mit der EnduRoMania verbunden (Checkpoints, Gastwirte, Pensionen, Privatvermieter) und erleben uns als lustige und fidele Typen, die – je nachdem – auch noch ganz schön Geld dalassen. Die anderen sind die, die wir (und die uns) irgendwie schemenhaft in der Staubwolke erkennen, wenn wir auf Schotterstraßen z. B. an ihren Pferdewagen vorbeirauschen. Die haben eigentlich keinen Grund, uns sonderlich zu mögen. Denen machen wir höchstens die Tiere scheu. Die Probleme, die wir hier verursachen, die lassen wir hinter uns liegen, sodaß wir sie kaum bemerken. Und trotzdem: Bleibst du stehen und fragst nach dem Weg, hörst du kein böses Wort, siehst du keine finstere Miene. Sie freuen sich augenscheinlich, daß du dich mit ihnen unterhältst.

Diese Menschen sind es, denen unsere Aufmerksamkeit gelten muß. Seit Generationen kennen sie nur schwere Arbeit und tiefste Not. Zur Zeit der K. u. K. Monarchie waren sie die Fußabstreifer der Ungarn. Unter den Kommunisten bekamen sie um keinen Fußtritt weniger, und heute geht es ihnen um nichts besser. Ich bin sicher, daß viele dieser Leute nicht einmal wissen, wer sie regiert. Für sie macht’s keinen Unterschied. Sie sind Menschen ohne Stimme, Menschen, die aus der politischen Betrachtung herausfallen, weil keiner sie hört.

Ich muß ehrlich gestehen, daß ich selbst etwas ratlos bin, was man hier tun könnte. Wir waren im September laut Sergio 47 Ausländer, ein paar mehr oder weniger. Klar, daß wir Rumänien nicht sanieren können. Aber oft ist Soforthilfe im konkreten Fall der Fälle wirksamer als aufgeblasene Hilfsmaßnahmen, die ohnedies oft am Ziel vorbeischießen und von denen gerade die Kleinen am wenigsten haben. Ich wüßte niemanden, der geeigneter wäre als unser Sergio, Ideen zu liefern. Sergio, der im Juli während der Überschwemmungskatastrophe kurzerhand einen Bagger organisierte, der Schwemmholz dort herausholte, wo es sich bedrohlich zu stauen begann. Und die Leute hatten hinterher praktischerweise auch gleich Brennholz für den Winter. Übrigens: Ich habe mir sagen lassen, daß in Rumänien recht oft Leute mit nicht mehr als DM 50,-- Monatsverdienst im Winter zu erfrieren pflegen. Ein hübscher Gegensatz zu unseren Cholesterin-Leichen zu Weihnachten.

Sergio, wie wär’s mit Bonuspunkten für „Nachbarschaftshilfe“? Keine Ahnung, was und wie konkret. Laß Dir was einfallen!

Eine Kleinigkeit zum Thema, nicht, um uns nachträglich auf die Schulter zu klopfen, sondern um eine Anregung zu liefern: Wir hatten vor, von Tincova aus loszulegen. Dort trafen wir schon in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein und hatten daraufhin am Sonntag etwas Muße. Die Ortsjugend fand naturgemäß unsere Drahtesel und vor allem unsere motorradfahrende Claudia ungemein interessant, und plötzlich drängte sich die Idee für einen ungeheuer vergnüglichen Zeitvertreib auf: Wir packten uns die Kleinen (manche mußten raufgehoben werden) eins nach dem anderen hinten drauf und fuhren mit ihnen je eine Runde durchs Dorf. Hat allen riesigen Spaß gemacht. Natürlich kann davon keiner abbeißen, und Schuhe kriegen sie davon auch keine, aber die Leute hier haben auch großen Bedarf an Unterhaltung. Gerade weil sie das ganze Jahr über nichts zu lachen haben.

Eine andere Geschichte: Dan Pirlea, ein rumänischer Klassefahrer, hat neulich (endlich) eine TT 350 bekommen. Eine Maschine, die mir aufgrund ihres zweifellos hohen historischen Werts (sogar Fotos davon sollen seitens der archäologischen Sammlungen einiger namhafter Museen reges Interesse hervorgerufen haben) wahrhaft tiefen Respekt abrang. Der stolze Besitzer des Fossils ist aufgrund seines „Neuerwerbs“ Tagesgespräch unter den rumänischen Kollegen, und seine Frau will wegen böswilligen Verlassens die Scheidung einreichen.

Unser rumänischer Teamkollege Fane Lintenmaier – Teamkollege, wohlgemerkt, kein bezahlter Sherpa! Wir sind stolz darauf, uns als österreichisch-rumänisches Mixed-Team bezeichnen zu dürfen – fährt ein Motorrad, das Professor Frankenstein von der Bahre gehüpft sein könnte. Rahmen KTM Zweitakt aus den späten Siebzigern, selbst modifiziert, damit der Motor, Kawasaki KL 250 (Baujahr so etwa 1985, vielleicht knapp 20 PS bei günstigen atmosphärischen Bedingungen), reinpaßt. Kein Bauteil aus diesem Jahrzehnt, elektronische Zündung selbstgebaut. Tja, Fane ist qualifizierter Elektrotechniker (wäre bei uns vermutlich Ingenieur) und hat seine Hausaufgaben offensichtlich brav gemacht. Hier verdient er umgerechnet DM 300,-- im Monat und weiß nicht, wie er über den Winter kommen soll. Nebenbei: Wer auf Schotter an Fane dranbleibt, ohne nachher ins Sauerstoffzelt zu müssen, kriegt von mir an Ort und Stelle ein Bier. Ich weiß, wovon ich rede ...

Was ich meine: Gebt den einheimischen Fahrern vergleichbares Material, dann können wir uns verdammt warm anziehen.

Warum traktiere ich Euch mit dem ganzen Schmus?
Weil ich, soweit es überhaupt notwendig ist, Verständnis in Euch wecken will. Wir haben hier eine phantastische, eine einzigartige Veranstaltung. Das Land ist wundervoll, keiner wird durch das Reglement übermäßig eingeschränkt, jeder kann sich’s geben, wie er gerade lustig ist. Für läppische DM 220,-- kann man an allen vier Terminen eines Jahres teilnehmen, wer will, kann dazwischen hierbleiben. In jedem Dorf wirst du gefeiert wie ein Paris-Dakar-Sieger, die Siegerehrung übertrifft an Wärme und Herzlichkeit alles, was ich bisher erlebt habe. Endurospaß pur und mit dem großen Schöpflöffel!

Wir sollten uns dieses Paradies erhalten, sollten mithelfen, daß alle – und damit meine ich wirklich alle – etwas von dem Spaß haben. Wir sollten uns mustergültig aufführen, weil das Sergio bei seinen Verhandlungen mit öffentlichen Stellen hilft, was letztlich wieder uns zugute kommt. Wir haben hier die einmalige Chance, wenn auch im relativ kleinen Rahmen, völkerverbindend zu wirken und echte nachbarliche Freundschaft vorzuleben.
Nützen wir diese Chance zu unser aller Vorteil!

Herzliche Grüße an alle, Euer

ron


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der Benzinschnüffler

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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

und der letzte:

Menschen - Tiere – Sensationen: EnduRoMania

Wohin...Rumänien!?! Bist du verrückt...??!
So oder ähnlich wird es jedem ergangen sein, der sich entschloss, an der weitläufigen Orientierungsfahrt mit grossem Offroadanteil –der Enduromania teilzunehmen.
Dieselbe Frage stelle ich mir jetzt, fernab von der westlichen Konsumgesellschaft, in irgendeinem Tal der Westkarpaten, wenn auch aus einem anderen Grund.
Gerd, mein Stammtischbruder, Karl, der Wiener, und meine Wenigkeit sind auf der Suche nach ein paar Discoverypunkte für unsere Liste, auf der 65 Ziele eingetragen sind.
Ein kleiner Junge ist hellauf begeistert uns den Weg zu zeigen, nicht nur weil er ein paar Meter auf einem Motorrad mitfahren kann, sonder weil hier Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, selbst einer lärmenden Motorradgruppe gegenüber noch entgegengebracht wird.
Dabei ist es wie selbstverständlich, dass er Viehgatter für uns öffnet und den Rest des Weges bergab ca 5 km zum gesuchten Dorf in minderwertigem Schuhwerk voranläuft. Egal, wie er wieder zurückkommt. Hauptsache, uns ist geholfen.
Diese Erfahrung werden wir im Laufe dieser Woche noch mehrmals machen.

Ausgangspunkt der Reise ist das niederbayerische Straubing, in dem sich unser Endurostammtisch befindet. Schon oft hatte ich von der Enduromania gelesen oder gehört und heuer möchte ich endlich selber hin.
Mein Vorschlag, Rumänien anzusteuern, findet zunächst nicht den grossen Anklang bei den Bikerfreunden - zu sehr ist dieses Land durch Vorurteile belastet. Doch zumindest Gerd will mich nicht alleine ziehen lassen, und so machen wir uns Anfang Juni zu zweit auf die Socken- bzw. Gummies um an der ersten von insgesamt 6 Veranstaltungen teilzunehmen.

Ca. 1000 km und 15 Stunden später werden wir herzlich vom Wirt Zaharia und dem Veranstalter Sergio Morariu im Stützpunk Borlova bei Caransebes willkommen geheissen. Aus ihren Gesichter lese ich die Sicherheit, dass es uns gefallen wird.
Natürlich wird uns auch ein bisschen „Geschichte“ zuteil:
Die Veranstaltung entwickelte sich, wie uns Sergio aufklärt, aus einem Entwicklungshilfeprojekt, und er hält es für absolut notwendig, die Lockerheit und Flexibilität zu erhalten, die diese Veranstaltung prägt.
So bleibt es jedem Team selbst überlassen, wie es die 65 vorgegebenen Orte anfährt, für die es Bonuspunkte gibt. Spezielle Anfahrtsrouten oder neue Wege, sowie aussergewöhnliche Leistungen, bringen Zusatzpunkte; noch nicht einmal die Übernachtung oder Rückkehr am Abend ins Basislager ist vorgeschrieben!
Wir empfangen noch ein umfangreiches Informationspaket an Informationen, wo alles zu finden ist, sowie eine genaue Karte, die die Organisatoren selbst aus einer zweckentfremdeten Wanderkarte erstellt hatten.
Abgerechnet wird erst nach 4 Wertungstagen. Doch der Wettbewerbscharakter bleibt ein Nebenaspekt inmitten der grandiosen Landschaft und der überwältigenden menschlichen Aufnahme der Bewohner. Eine Region. Wo Enduro-Fahrer noch gerne gesehen sind und nicht zum Teufel gewünscht werden...

Zurück zur Tour: Kurzerhand wird uns Karl, der Endurospezialist aus Wien, zugewiesen. Er ist alleine gereist und die ideale Ergänzung, um das Team, das aus mindestens 3 Fahrern bestehen muss, zu komplettieren. Und das nicht nur wegen seines GPS, von dem wir später noch mehr hören werden...
Karl war schon öfter in den Karpaten, aber auch er nimmt zum ersten Mal an dieser Veranstaltung teil.
Da der Sonntag noch kein Wertungstag ist, gilt es sich in dem Tarcugebirge - praktisch vor der Haustüre, einzufahren. Schnell gewinnen wir Freunde; überwiegend „Wiederholungstäter“, die uns gleich ein paar Schmankerl aus dem Hut zaubern.
Stefan, der Hondareiter, meint es fast ein bisschen zu gut mit mir, da der gezeigte Telescaun (Skilift) nicht von Pappe ist und ich zu spät erkenne, dass die anderen eine Umfahrung nehmen. Trotzdem weiss ich so innerhalb kürzester Zeit, was hier an Endurokönnen aufgeboten werden muss...so gut wie alles!
Fast ist für Stefan an diesem Tag die Woche schon vorbei, da er auf einer Sandstrecke in speedwayartiger Manier versucht, den Abstand zum Verfolger zu erhöhen. Dies gelingt ihm auch, bis dieser die Staubwolke seines Kontrahenten nicht mehr auf der Strasse, sondern im Gebüsch entdeckt. Gottlob ist die Natur gnädig gestimmt und bietet dem Glücklosen einen Notausgang zwischen zwei Bäumen an. Ein schmales Motorrad passt halbwegs hindurch, und der Heissporn kommt mit dem Schrecken und verletzter Ehre, der Baum allerdings mit abgeschälter Rinde davon.

Beim abendlichen Begrüßungswort durch Sergio wundere ich mich, wieviele zum wiederholten Male die weite Anreise auf sich genommen haben um hier teilzunehmen. Die Mehrzahl kommt aus allen Teilen Deutschland, aber auch aus der Schweiz, Österreich, Tschechien und sogar dem Gastgeberland sind Teams vertreten.
Bei diesen Trupps wähne ich einen gewissen Heimvorteil, doch das Gebiet ist so weitläufig, dass man sich schon sein bestes Stück wundsitzen müsste, um alle Punkte zu erreichen.
Auch wir werden unsere Titelambitionen diesbezüglich noch öfter korrigieren müssen.

Der erste Tag bietet mit Kaiserwetter auf, so dass wir uns kurzerhand entschliessen mit zwei anderen Teams den 2180 m hohen Tarcu zu nehmen. Natürlich – so die „Erfahrenen“ - nicht auf regulärem Weg, sondern von Süden über eine Hillclimbing-Route. Reinhold, ein Deutsch-Rumäne, leistet hier Hilfestellung, da er die Anfahrt schon öfter unternommen hat. Nicht leicht zu finden und schon gar nicht im Handstreich durchzuführen. Rachau lässt grüssen, als eine Horde donnernder Einzylinder den noch von Schneefeldern bedeckten Berg versuchen zu unterwerfen.
Meine Husaberg ächzt mit den letzten Reserven - schlechter Vergaserabstimmung. Anderen geht es auch nicht besser. Zwar passt das Equipment, doch einige Hängenbleiber und gegenseitige Hilfestellung sind unumgänglich. Stolz holen wir unseren ersten Stempel ab und lassen uns die Anfahrtsroute vom Gipfelbewohner, der eine Wetterstation bedient, vermerken. Somit erhalten wir noch sogenannte Discoverypunkte.. Der Berg fordert trotzdem seinen Tribut. Jürgen, ein erfahrener Enduromanic, verdreht sich das Knie und verbringt den Rest der Woche mit Salbungen....von innen und aussen versteht sich.
Auf dem Muntele Mic, Zaharias Hausberg, erzählt uns der deutschsprachige Wirt (seine Frau brutzelt derweil ein köstliches Omlett für uns), dass Wölfe und Bären hier keine Seltenheit wären. Erst neulich beobachtete er ein Rudel Wölfe von mindestens 20 Stück. Ob ich die Funktionsweise meines Pfeffersprays einmal an mir selbst ausprobieren sollte? Ich komme nicht dazu, denn die erfrischende selbstgemachte Limonade aus Zitronen vertreibt mir die unschönen Gedanken.
Gern nehmen wir bei der Abfahrt noch einige Anfahrtspunkte als „Wegzehrung“ mit. Besonders die kleinen idyllischen Dörfer entlang der Strecke sind es, durch die man nicht einfach hindurch reisen und nur Wert auf einen Stempel legen darf. Buntes Treiben auf den ungeteerten Wegen, im Fluss waschende Frauen und Tiere aller Gattungen in den Gassen laden zum Stopp ein, um das Auge bei einer Tasse Kaffee schweifen zu lassen. Kinderscharen freuen sich über den unerwarteten Besuch und versuchen, durch Anfassen und Winken auf sich aufmerksam zu machen. Das ganze Dorf und die umliegende Wälder sind ihr Spielzimmer und man hat den Eindruck, dass es ihnen an nichts mangelt. Leider täuscht das aber über die Tatsache hinweg, dass es oft am Nötigsten fehlt – und wenn es nur ein Paar Schuhe sind...Darauf hinzuweisen ist sicher der Grund unserer Schnitzeljagd, sinniere ich vor mich hin, denn manche Orte kann man nicht beschreiben, die muss man gesehen haben ...
Abends tischt Zaharias Frau Spezialitäten der rumänischen Küche auf, dass eine wahre Freude ist. Begleitet von einer Karaffe Wein lassen wir den Tag noch einmal vorbeiziehen und setzten die Ziele für den nächsten.
Immer wieder kommt noch spät abends ein Trupp zurück, der vermutlich auf Punktejagt war oder eine Panne erlitten hat.
Kopfschüttelnd betrachte ich deren Hereinschneien, und erinnere mich an die Worte meines Reiseführers „Nicht bei Dunkelheit fahren!“. Mit völligem Unverständnis über diese schlechte Logistig der anderen Teams schlüpfe ich in meinen Schlafsack und träume von einem unwirklichen Land, in dem Motorradfahren über Wald und Wiesen noch nicht von der Todesstrafe bedroht ist.

Der nächste Morgen zeigt sich regnerisch und unwirtlich, so dass ein Team in ein Thermalbad fährt und die Punktejagd den anderen überlässt. Dieser Gedanke des „Urlaubwettbewerbs“ scheint auch bei mir schon zu greifen, als ich mich bei Überlegen ertappe ob es besser wäre, mitzufahren. Doch mein Hard-Enduro-Ego lässt das natürlich nicht zu.
Aufgesattelt und in die Berge. Eine Stunde später stehen wir auf einer Lichtung und suchen krampfhaft im Nebel mit Sichtweite um die 20 m nach dem Weg.
Hier kommt uns Karls GPS zu Hilfe und zeigt beharrlich auf eine steile Flussabfahrt, in der Bäume im Format „Godzilla“ liegen. Nichts zu machen... Nach der fünften. Runde auf dieser Alm. denke ich wieder an das Thermalbad...
Irgendwann, als ich mich mit dem Ableben fernab von meinen Lieben abgefunden habe, sehen wir im Nebel eine Hütte mit einem Hackstock davor. Ein Hirte mit seinem Bub kommen herausgekrochen und bietet selbstverständlich ihre Hilfe an. Da die Wegbeschreibungen sehr global gehalten war, und unser GPS im Wald nicht funktioniert, wird der Knabe eingeladen uns zu begleiten. Innerhalb von 10 min sind wir auf dem richtigen Weg und unser „Lederstrumpf“ um eine Schachtel Zigaretten reicher. Ich überlege wieviel Schachteln vom Wert her in ein GPS gehen...?
Wie mir andere Teilnehmer dann im Lager berichten, hatte das pfiffige Bürschchen eine Marktlücke entdeckt, und auch der Konkurrenz das „Licht im Dunkeln“ gezeigt. Möge er mit seinem Vater qualmen was das Zeug hält....Kein Wunder, dass der Nebel so dicht war!
Talwärts treffen wir bei Brebu Nou auf einen lustigen Gesellen, der uns in perfektem Waidlerisch (TiefhinteninBayern – Slang) begrüßt. Sind wir soweit vom Kurs abgekommen?! Der Mittvierziger klärt uns auf, dass er aus einer deutschen Siedlung stammt und beim Sturz Ceausescus 3 Jahre in Cham sein Bayerisch perfektionierte. In Rumänien sei er eigentlich immer Deutscher gewesen und in Deutschland wird er auch wie ein Ausländer behandelt – komisch sei das schon für ihn.
Deutsch wird auch in den Schulen gelehrt und daher ist das Auffinden eines heimatsprachlichen Kommunikationspartners keine Seltenheit.
Wegen des Wetters versuchen wir nun etwas niedere Ziele anzufahren. Mit dabei ist die Wittmannshütte, bei der Karl schon öfter untergebracht war. Dort finden auch weitere Veranstaltungen der Enduromania statt.
Wie ein Pferd, das auf dem Nachhauseweg ist, erhöht er die Schlagzahl und bald wissen wir warum.Der Gastwirtschaftler Wittmann hat sich hier ein wunderbares Pension errichtet und lässt durch sehr interessante Bedienungen Köstlichkeiten auftischen. Er erzählt uns von Bauprojekten der Rumänischen Regierung, die immer wieder verschoben, weil der Geldhahn versiegt, so dass vor seiner Tür schon einige Jahre ein Stausee geplant, aber nur eine Baustelle zu sehen ist. Mit Karl schwelgt er so in Erinnerungen von früheren Treffen, dass wir darüber die Zeit vollkommen vergessen.
Unser Führer beruhigt uns damit, dass wir einen „Abschneider“ fahren könnten. Natürlich nach GPS.
Wir finden auch sofort einen Weg, der geeignet erscheint, in das erwünschte Tal zu gelangen. Leider ein Trugschluss. Immer steiler mit verschiedenstem Untergrund führt der laubdekorierte Kammweg auf eine Alm. Gerd, der im Hochgebirge noch keine Enduroerfahrung sammeln konnte, legte hier seine Meisterprüfung ab und stellte fest, dass es zuweilen vonnöten sein kann, schonungslos gegen sich (Schulter) oder Maschine (Lenker) zu sein, um in den Genuss eines solchen Panoramas zu kommen.
Die Sonne ist gerade am Untergehen, als wir auf uns den Anblick von Muntele Mic und Tarcu wirken lassen. Nur noch kurz die GPS Daten notiert, dann begeben wir uns auf die Abfahrt.
Was eben noch buntes Farbenspiel, wird im Wald zum „Neger im Tunnel“. Wir haben grösste Mühe, die Schwierigkeiten des markierten Wanderweges zu erkennen, denn unterhalb der Baumgrenze ist es bereits Nacht. Mein Reiseführer mit seinen gutgemeinten Ratschlägen lässt wieder einmal grüssen, doch im Stützpunkt sind wir noch lange nicht.
An einer Bushaltestelle in Caransebes steht ein Teilnehmer aus Hildesheim mit seiner hinterreifenkastrierten KTM. Im Laufe des Tages haben sie bereits einen Teamgefährten durch technischen K.O. eingebüsst und sein anderer Kumpel holt gerade Schlauchersatz bei einem Reifenhändler. Bei der Montage hatten sie den Schlauch zweimalgezwickt...
Da er bei Dunkelheit von einer Vielzahl dubioser Gestalten umzingelt wird, entschliessen wir uns zum seelischen Beistand. Bald sind wir Anlaufpunkt der Jugendlichen und Säufer dieser Stadt und ich zweifle daran, dass mein Pfefferspray für alle genügt. -Natürlich will uns keiner was zuleide, somit nutze ich die Gelegenheit ein paar frühreife Zigeunergören als Fotomodell zu benutzen. Diese legen eine erstaunliche Professionalität vor der Kamera ab, um mir dann zu eröffnen, dass sie mit nach Deutschland wollten. -Sehr unbequem auf einer Husaberg, wie ich finde.
Endlich ist der Reifen wieder montiert, und wir könnten uns aus dem Staub machen, wenn nicht........ja - der Karl nach 20 m einen Platten hätte. Ich verweise nur kurz auf die Hinweise einer Nachtfahrt auf rumänischen Strassen...
Mittlerweile ist die Uhr auf 21.30 Uhr als uns unser österreichische Halbprofi zeigt, wie ein Schlauch gewechselt wird. Kunststück - Karl fuhr früher österreichische Meisterschaft und sogar EM- Läufe.
Eine Zigarettenlänge später treten wir die Heimreise an und ich sehe nur noch die anderen Teilnehmer unverständlich mit dem Kopf schütteln als wir nach 22 Uhr und 250 Offroadkilometer das Lager erreichen.
Ich kann mir vorstellen, was sie denken....

Neuer Tag, neues Glück. Und die Gewissheit von einigen Zigarettenschachteln im Gepäck, geben das sichere Gefühl, heute nichts verkehrt zu machen. Wir wollen uns auf die „sicheren“ Wege beschränken und können es aber wegen der Vielzahl von Möglichkeiten nicht lassen, auf Karls „Abschneider“ einzugehen. Wir kommen trotzdem heute gut voran und dies sollte uns am Ende noch einige Discoverypunkte einbringen.
Immer wieder treffen wir auf Menschen, die an Freundlichkeit kaum noch zu überbieten sind und selbst Nachrichten wie die eines Huskytreibers, der mit seiner Havarie von barfüssigen Leuten, den halben Berg hochgeschoben wurde und nur schwer verständlich machen konnte, wann es genug ist, überrascht bald niemanden mehr. Einzig die Hunde der Hirten haben ihre Probleme, die knatternden Metallbären von einem bepelzten Orginal zu unterscheiden. Mutig stellen sie den Eindringling auch wenn der manchmal dem treuen Freund nicht mehr ausweichen kann. (Sorry an den Hirten, aber er hat`s überlebt). Immer wieder kommt es zu atemberaubenden Verfolgungsjagten, bei denen nicht immer die Motorisierten als Sieger hervorgehen.

Gestärkt durch das reichliche Frühstück, wollen wir es am letzten Wertungstag nocheinmal wissen und legten uns eine Punkteroute zurecht. Diese wird bei Kilometer 40 von einem Plattfuss in Gerds Hinterreifen gebremst Ein sinnloses Reifenreperaturspray rettet uns in das Dorf Ilova bei dem ca. 15 „Experten“ zusammenlaufen.
Manche Kinder sind so aufdringlich und bedacht möglichst nahe am Ort des Geschehens zu sein, dass wir Bedenken haben, nicht aus Versehen eins der Kinder mit in den Mantel zu montieren.
Da wir aber einen Schlauch unter diesen Gefechtsbedingungen vernichten und der Stopp länger dauert als erwartet, streiten sie dann lieber um unsere Helme. Die älteren Balge dürfen sie aufsetzen, was die jüngeren veranlasst so herzzerreissend zu heulen, dass ich mich entschliesse, mich von meiner Haribo–Auslese-Tüte zu trennen.
Jetzt ist die Heulsuse König für einen Tag, stellt sofort den Wasserbetrieb ein und die anderen müssen bei ihm nun betteln gehen, um auch ein paar Gaumenfreuden zu erhaschen.
Nach dieser Plackerei braucht uns Karl nicht lange betteln, wieder bei Wittmann`s vorbeizuschauen. Unser Austriamann ist in diesem Areal zuhause und zaubert noch einige Schmankerl unter die Räder. Die Möglichkeiten hierbei sind kaum zu überblicken. Hohlweg reiht sich an Steilabfahrt und in einer Vielzahl, dass es schwierig wird sein eigentliches Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren.
Wohlverdient lassen wir uns die Kuchen schmecken und Gerd kann sich nicht aufraffen noch einen Punkt anzufahren. Zu sehr ist er damit beschäftigt das Treiben in Frau Wittmanns Küche zu beobachten. ....Die Bedienungen hatte ich zu einem früheren Zeitpunkt schon erwähnt...
Als sich unser Team am Abend zur Besprechung auf ein Pils zusammensetzt, dokumentieren wir Karls „Abschneider“(das bedeutet ca. 2 Std. länger) und sind, obwohl der Competitiongedanke etwas bei den erlebten Eindrücken untergegangen ist, doch recht zufrieden mit unserer Liste.
An diesem Abend kommen auch die Outdoorteams zurück, wie die Schweizer, die eigentlich immer mit dem Schlafsack unterwegs waren und verschiedene Unterkünfte hatten.
Darunter bärenzaungesicherte Schuppen sowie Luxusabsteigen a la Wittmannshütte. Letzteres scheint Gerd sehr vernünftig.

Da Sergio den ganzen Freitag zur Auswertung der Ergebnisse braucht, fusionieren wir nocheinmal mit Stefan, Reinhold und den anderen, um noch etwas von dem unbekannten Gelände kennenzulernen oder ein paar Fotos zu schiessen. Die geschundenen Maschinen quittieren den Wochenbetrieb nocheinmal durch verschiedene Macken, und unterschiedliche „Werksfahrer“ sind sich einig, dass diese Teile wirklich nur für 4 Tage gebaut sind. Alte Jawafahrer beweisen zwar immer wieder das Gegenteil, doch Markenfetisch war schon immer eine Glaubensfrage.
Bei Einbruch der Dunkelheit treffen sich alle zur Siegerehrung
Wir sind nicht schlecht erstaunt als wir bei Lagerfeuer am Festabend den Dritten Platz erreicht haben und die Bronzemedallie an unserer Brust hängt. Dieses Ding sollte uns sogar, man glaubt es nicht, gut platziert den Grenzübergang erleichtern.
Es gilt hinzuzufügen, dass eine gut organisierter Trupp gewann, der doppelt soviel Punkte einfuhr wie wir, doch irgendwie hatte ich das Gefühl trotzdem Sieger zu sein.
Es war mehr als ein Erlebnis:
-all die Menschen, bei denen die Armut gleichzusetzen ist mit unglaublicher Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, die nicht selten uns Wohlstandskindern eine Ohrfeige erteilt,
-den Artenreichtum an wildlebenden sowie gehaltenen Tieren die äusserst selten in ihrer Bewegungsfreiheit durch Zäune eingegrenzt und denen Massentierhaltung ein Fremdwort ist,
-und die sensationelle Organisation von Sergio und seinen Helfern, die auf die Wünsche der Teilnehmer immer eingeht und bestrebt ist das Konzept der Enduromania ständig zu verbessern, damit ihr Land vom Tourismus profitiert.
Man fährt aus Rumänien heraus, aus würde man den Zirkus nach einer Vorstellung verlassen. Fast wie ein Trugbild hat man beim Heimweg auf der stupiden Autobahn die winkenden Kinder auf den Pferdefuhrwerken in Erinnerung. Die Eindrücke wirken noch lange nach und halten den Wunsch am Leben, wieder einmal so etwas anzuschauen – eben Menschen, Tiere, Sensationen.



Christian Hänsel
Endurostammtisch Straubing
chris.haensel.SR@t-online.de

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der Benzinschnüffler

Geld allein macht nicht glücklich, Schotter schon !!!
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WalterOffline
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BeitragVerfasst am : So, 25. Apr 2004, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Alle Achtung Schnüffler!

du bist Weltmeister im Schnellschreiben Laughing

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Walter
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