Endurotour Albanien - Fotos

Anmeldungsdatum: 26.10.2002

Hallo Leute,
nach einem ereignisreichen Motorradsommer in Obertauern durfte ich auch selbst mal meine motorisierten Pferde satteln und Urlaub machen. Es ging nach

ALBANIEN

"Albanien Question

"
war die allgemeine Reaktion aller Bekannten, Freunde und Verwanten, denen ich mein Reiseziel verriet. Und ich muss zugeben, auch ich wusste vorher genau so viel Question

Jedoch denke ich, daß der eine oder andere hier im Forum schon mehr über Albanien gehört hat, speziell wenn es darum geht dieses unbekannte Land mittels Motorrad zu bereisen.

Nun, damit es nicht langweilig wird, hier schonmal der Link zu den Fotos:

http://www.salzburg-online.at/solaria/albanien/

Wer also nicht so gerne liest, dem wünsche ich schon mal viel Spaß bei den Fotos.

Für alle Anderen möchte ich doch noch einiges zum Besten geben:
Die Fotos zeigen die ganze Reise, also nicht nur reines Endurofahren und Landschaft, sondern auch ziemlich viel "geselliges Beisammensein", uns alle beim mampfen, trinken - ja ziemlich viel sogar und nicht nur Apfelsaft, witzeln, schwitzen, schnarchen, lachen, schrauben, blöd schauen und alles was zum Reisen mit Freunden dazugehört.

Wer nicht dabei war, den mag vielleicht vieles davon nicht interessieren, aber für mich und meine Freunde gehört es untrennbar zum Erlebnis der ganzen Reise dazu. Also wenn es zu öde wird, einfach großzügig drüberblättern bitte.

Zur Reise: (Sollte ich hier etwas schreiben, was vielleicht geschichtlich oder sonstwie nicht richtig ist, nehmt es bitte nicht so ernst, lest einfach drüber. Es geht hier um die Eindrücke meiner Reise und nicht um Politik oder Weltgeschichte!) Achja - und wer Rechtschreibefehler findet, darf sie behalten Wink

Wie schon gesagt, auch ich wusste vorher garnichts über Albanien, außer daß ich dachte, es sei sowieso verrückt dort hinzufahren. Man denkt nur an Armut, Krieg, Komunismus, Bomben, Minen und sonst noch alles, womit man besser nichts zu tun haben möchte.

Falsch gedacht! (Zum Glück! wub

) Albanien war in den Jugsolawien Krieg nicht verwickelt, man verwechselt das meist mit Kosovo, wo auch viele Albaner leben. Dort hat der Krieg sehrwohl gewütet.

Die ganze Reise dauerte 10 Tage. An- und Abreise mit der Fähre von Triest nach Durres und wieder retour. Das dauert jeweils knapp 24 Stunden, also 2 halbe Tage und eine Nacht schunkelt man über's Meer.

Die Ankunft in Durres stimmte schon nachdenklich, ein paar halb abgesoffenen Wracks zierten das Hafenbecken. Nach ca eineinhalb Stunden Zollformalitäten ging es mit den Begleitfahrzeugen und Mopeds am Hänger zum ersten Quartier Richtung Shenjing - einem der beliebtesten Tourristenorte. Die Fahrt war von ganz normal bis sehr abenteuerlich: Wohnzimmergroße, Badewannentiefe Schlaglächer, überholende LKW's, Eselfuhrwerke, Fußgänger und massenweise Mercedese in allen jemals gebauten Varianten bestimmen das Straßenbild.

Nach einer hervorragenden Fischplatte, reichlich Rotwein und Raki (sowas ähnliches wie Grappa) endete der erste Tag in Albanien in einem nagelneuen Hotel. Wir waren alle durchaus positiv überrascht, von dem was uns Albanien bisher beschert hatte.

Am nächsten Tag erwarteten uns gleich 300 Meter vom Hotel entfernt einige von Enver Hoxas - mittlerweile verfallenden - Bunkern. Danach erlebten wir am Strand die atemberaubendsde Strecke die ich jemals unter die Räder bekam. Ca. 30 Kilometer menschenleerer Sandstrand.

Soetwas habe ich noch nie gesehen. An einer Stelle war vom Meer aus 5 Meter sand flach, dann ging es ca. 100 Meter steil bergauf bis zur Felswand - unglaublich, aber schön. Leider auch stellenweise ziemlich verdreckt. Aber das sind leider fast alle Strände auf der Welt, die nicht gereinigt werden. Das ist der Müll, den alle Schiffe über Bord werfen.

Nach einem kurzen Besuch an einem großen Binnensee ging es Nach Shkoderim Norden, wo wir die nächsten drei Nächte verbrachten. An den nächsten beiden Tagen erlebten wir faszinierende Bergwelten und abenteuerlich angelegte Straßen. Schotterstraßen braucht man nicht zu suchen, man nimmt einfach die Hauptstraße.

Dann war wieder ein Standortwechsel angesagt, es ging weiter südlich nach Buerrel. Hier sind die Berge nicht ganz so schroff, was der Schwierigkeit der Touren aber keinen Abbruch tut.

Aber die wirklichen Abenteurer hier sind nicht wir, sondern die Fahrer der Holztransporter. Wer jemals den Film "Lohn der Angst" gesehen hat - nämlich die alte Version in schwarz/weiss - hier spielt sie jeden Tag live. Nur nicht mit Nitroglycerin hinten drauf, sondern mit Bergeweise Holz. Zweimal so hoch wie die Ladefläche des LKW's. Auf- und Abfahrten, so steil daß man sich mit dem Moped kaum drüber traut.

Nach weiteren zwei Nächten in Burrel ging es - natürlich wieder durch abenteuerliche Bergwelten und Schluchten - Richtung Durres. Davor besuchten wir noch die Stadt Kruje - ein weiterer Touristenort. Statt des Skanderbeg-Meuseums hinterließ hier jedoch leider die Mülldeponie der Stadt einen wesentlich bleibenderen Eindruck.

In Durres erwartete uns dann ein Luxushotel der 5-Sterneklasse. Noch ein Tag faulenzen und dann ging es mittels Fähre wieder retour.

Resüme:
Albanien ist garantiert eine Reise wert. Ich bin froh, ein Land kennengelernt zu haben, von dem ich vorher gerademal wußte, daß es existiert. Ich habe faszinierende Landschaften gesehen und sehr freundliche, offenherzige Menschen kennen gelernt.

Leider musste ich aber auch viel Armut und Aussichtslosikeit sehen. Albanien erstickt einerseits im eigenen Zivilisationsmüll, andereseits leben dort einige der reichsten Leute Europas. Korruption, Mafia, und Schattenwirtschaft regieren das Land. Die Kluft zwischen arm und reich ist so groß wie wahrscheinlich nirgendwo sonst in Europa. Die Hilfe Europas in Millionenhöhe versickert in den dunklen Kanälen der Landes und macht nur die Reichen noch reicher. Nichts funktioniert im Land, Infrastruktur ist ein unbekanntes Wort.

So bleibt bei all der Schönheit und Herzlichkeit die wir in diesem Land als Gäste erleben durften, eben leider auch ein bitterer Beigeschmack. Was mich aber sicher nicht abhalten wird, Albanien noch näher kennen zu lernen.

Die Organisation:
Mittlerweile gute Freunde von mir sind Walter Stiegler und Werner Kühberger, die gemeinsam unter dem Namen Desertdream solche Reisen organisieren und anbieten.

Neben Klassikern in Africa wie Marocco, Tunesien und Lybien haben sie auch Bulgarien (auch sehr zu empfehlen) und neuerdings eben Albanien im Programm. Info unter
http://www.desertdream.at

Wer brav bis hier her mitgelesen hat, hier nochmal der Link zu den Fotos:

http://www.salzburg-online.at/solaria/albanien/

Viel Spaß

Verfasst am : Fr, 21. Okt 2005, 0:55 Titel:

Schöne bilder, Bericht.

War die HP2 die ganze Zeit dabei? Der Zylinderschutz hat ja nicht so toll ausgesehen.

Und war die Tour LC8 tauglich?

Verfasst am : Fr, 21. Okt 2005, 10:05 Titel:

Schau mal bitte bei der Verlinkung Deiner Fotos, Thumbnails.
Findet nix - Fehler 404.

Verfasst am : Fr, 21. Okt 2005, 10:41 Titel:

Kommt mir irgendwie bekannt vor Wink

Sind letztes Jahr auf dem Weg in die Türkei über Montenegro nach Albanien eingereist und weiter nach GR gefahren. Kann ChrisO nur beipflichten. Eine Reise nach Albanien lohnt sich. Wir hatten keinerlei Probleme, Grenzübertritte, Polizeikontrollen, etc. alles easy-going, freundliche Menschen, wunderbare Landschaften, g**les Enduroparadies Wink

Verfasst am : Fr, 21. Okt 2005, 13:09 Titel:

Verfasst am : Fr, 21. Okt 2005, 13:24 Titel:

Anmeldungsdatum: 06.08.2004

Chris, wir kannst Du uns solche Bilder antun?! Mr. Green

Danke für den Reisebericht. Wieder ein neues Urlaubsziel entdeckt...
Sehr, sehr schön! *sabber*

Verfasst am : Fr, 21. Okt 2005, 19:25 Titel:

Verfasst am : Sa, 22. Okt 2005, 9:18 Titel:

hallo chris!

viele schöne bilder - es muss toll gewesen sein!
mir würd es ähnlich gehen mit albanien... ohne mich schlau zu machen, wär ich da nie hingefahren, denke ich. aber es scheint sich ja zu lohnen/interessant zu sein. die strecken sehen jedenfalls so aus. Smile

würdest du sagen, man kann auch allein, also ohne organisation etc., mit dem motorrad nach albanien fahren? wie sieht es aus mit hotels, versorgung, tankstellen, verständigung, essen etc.? also, ich meine keinen hardcore-urlaub, sondern ähnlich wie ihr das gemacht habt.

wolltest du nicht eigentlich in den piermont dieses jahr????
verschoben? war albanien die "ersatzreise"?

übrigens, im internet explorer funzt alles perfekt. mit firefox sehe ich gar keine bilder.

Verfasst am : Sa, 22. Okt 2005, 13:58 Titel:

Servus Mike,
also ganz alleine würde ich nicht empfehlen. Ein paar Leute mit Mopeds ohne Begleitfahrzeug sollte kein Problem sein. Dann sollte die Reichweite aber größer sein, als bei unseren Sportenduros. Mit 7 bis 9 Litern wären 2 Etappen ohne Nachtanken vom Kanister nich möglich gewesen. Und diese Etapen wären eben auch nicht abzukürzen gewesen. Im Hinterland gibt es halt schon mal 90 oder 100 Kilometer lang keine Tankstelle.

Zum Schlafen und zur sonstigen Versorgung muss man sich halt eher an die größeren Ortschaften halten. Hier findet man auch bei Pannen meistens Hilfe. Sofern es nicht um den Austausch von Spezialteilen geht. Hier wird noch repariert, bei uns wird ja nur noch getauscht.

Verständigung: Sehr hilfreich ist Italienisch. In vielen Geschäftsbereichen und im Tourismus wird oft italienisch gesprochen. Ansonsten kommt man auch mit Englisch oft ganz brauchbar weiter. Und sonst hilft eben nur die Zeichensprache.

Die Leute waren aber immer freundlich, auch wenn wir uns nicht verständigen konnten. Albanisch ist eine Total eigenständige Sprache. Normalerweise kennt man in einem neuen Land nach ein paar Tagen ein paar Redewendungen wie guten Morgen, gute Nacht, Servus und aufwiedersehen, bitte, danke, ja nein. In Albanien blieb da garnichts hängen.

Noch dazu bedeutet unser Ja auf albanisch nein und die ja-nein Gestik ist glaube ich auch verdreht. Trotzdem mussten wir nie hungern oder Durst leiden. Irgendwie haben wir immer alles geregelt bekommen, manchmal eben erst bei dritten Versuch.

Die Albanien Geschichte hat sich ziemlich kurzfristig ergeben. Piemont muss halt noch warten. Jetzt ist es schon zu spät, denn jeden Tag kann dort - wie auch bei uns - das Wetter umschlagen und der Winter einzug halten.

Verfasst am : Sa, 22. Okt 2005, 15:33 Titel:

Verfasst am : Sa, 22. Okt 2005, 17:49 Titel:

Verfasst am : Sa, 22. Okt 2005, 20:14 Titel:

Anmeldungsdatum: 25.04.2004

Hallo Christian, danke für die tollen Bilder. Klar, daß ein Koch seine Diashow mit dem Abendbuffet startet. Gott sei Dank, daß Dich der blonde Engel von der Rezeption nicht zum Bleiben verführt hat. Sonst hätten wir wohl beim LC-Meeting auf Deine Kochkünste verzichten müssen!! Very Happy

BMW HPN Test verlief wohl lediglich beim Stabiltätstest des Lenkers durch Dich zufriedenstellend. dry

Ansonsten fühlt sich das Gerät auf einem Anhänger scheinbar wohler. Laughing

Danke für Deinen Beitrag wodurch das Forum immer interessant bleibt.
Gruß aus FRANKEN!
wernerspanni

Verfasst am : Mo, 24. Okt 2005, 9:38 Titel:

Toller Bericht und super Bilder !!